Skelettszintigraphie

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Was kann die Skelettszintigraphie?

Die Knochenszintigraphie unterscheidet sich grundsätzlich von Röntgen. Das Skelettsystem verstoffwechselt laufend Kalziumphosphat, besonders dort, wo Knochen stark beansprucht oder belastet wird. Diese Stoffwechselprozesse finden auch dort gesteigert statt, wo Knochen erkrankt ist, oder angegriffen wird. Mittels der Skelettszintigraphie/Knochenszintigraphie (mit Tc-99m-Phosphonaten) lässt sich dieser Stoffwechsel durch die Nuklearmedizin sichtbar machen. Damit ist es möglich, Erkrankungen des Skelettsystems nachzuweisen, lange noch bevor morphologische Veränderungen am Knochen auftreten. Dies ist beispielsweise bei Krebserkrankungen wichtig, die möglicherweise bereits Tochtergeschwülste in das Skelett abgesiedelt haben (v.a. bei Brust- und Prostatakrebs). Die gleiche Technik kann aber auch Entzündungen des Knochens oder der Gelenke nachweisen. Das Szintigramm kann hierbei nicht nur Lage und Intensität der Entzündung zeigen, sondern auch zwischen entzündlichen Prozessen der Weichteile von denen des Knochen unterscheiden. Da mit nur einer Untersuchung das gesamte Skelett abgebildet werden kann, lassen sich weit entfernte Krebsmetastasen ebenso aufspüren wie verstreut liegende Entzündungsherde.

Die Nuklearmedizin kann durch die Skelettszintigraphie zudem frische, aber auch monatelang zurückliegende Verletzungen des Knochens nachweisen. Dies spielt in der Versorgung von Unfällen eine große Rolle, da beispielsweise Rippen- und Wirbelkörperverletzungen mittels Röntgen (Radiologie) oft nicht erkannt werden können. Ein weiteres Beispiel ist die Kindesmisshandlung. Hier kann die Skelettszintigraphie die typischen mehrfach aufeinander folgenden Gewalteinwirkungen dokumentieren und damit eine Handhabe liefern, einzuschreiten.

Skelettszintigraphie

 

Wie funktioniert die Skelettszintigraphie?

Die Knochenszintigraphie basiert auf der Darstellung des Knochenstoffwechsels mittels Tc-99m-Phosphonaten, einem reinen Gammastrahler mit kurzer Halbwertszeit (6h). Die Substanz wird in eine Armvene injiziert, wobei sich die Menge im Nanogrammbereich bewegt, sodass eine allergische Reakion oder ein Einfluss der Substanz auf den Stoffwechsel nicht zu erwarten ist.

Je nach Indikation erfolgen die Aufnahmen mit unterschiedlicher Technik mithilfe einer modernen Gammakamera. Zur besseren Beurteilung einzelner Skelettregionen bietet die Nuklearmedizin Schichtaufnahmen in der so genannten „Single-Photon-Emission-Computed-Tomography“ (SPECT) durchgeführt werden. Dieses Verfahren erlaubt eine detaillierte, überlagerungsfreie, dreidimensionale Darstellung ausgewählter Skelettareale ohne zusätzliche Strahlenexposition. Die Strahlenexposition für eine Skelettszintigraphie liegt mit 5,8 mSv/MBq deutlich unterhalb derjenigen für eine Röntgen-Computertomographie des Thorax.

Skelettszintigraphie